Funktionen des Bodens

Was kann der Boden?

Der Boden ist ein Kraftpaket mit vielseitigen Talenten. Hast du schon mal eine Milliarde Lebewesen in der Hand gehalten? Nein? Dann ab nach draußen. Schnapp dir eine handvoll Erde.

Was ist Boden?

Werde Museumswächter!

Mit der Anlage eines Bodenmuseums findest du heraus, wie vielfältig der Boden in deiner Umgebung ist.

Du brauchst nichts weiter als eine Schippe und große Schraubgläser.

 

Durchführung

Sammle Erde von verschiedenen Orten. Zum Beispiel aus dem Wald, von einem Feld oder von einer Fläche vor der Haustür.

Fülle die Erden jeweils in ein großes Schraubglas und beschrifte es mit dem Ort von dem die Erde stammt.

Schau dir den Boden an!

Je nachdem, wo die Erde herkommt, wirst du große Unterschiede feststellen.

Wie unterscheiden sich die Farben?
Wie unterscheiden sich die Texturen?
Ist die Erde bröselig, klebrig oder mit Steinen durchsetzt?
Wie ist der Geruch?

Der Boden lebt!

Willkommen in der Unterwelt!
Ein gesunder Boden ist im Prinzip ein Labyrinth. In einem Tunnelsystem aus verschlungenen Pfaden und dunklen Schächten lebt so manches bizarre Wesen.

Bärtierchen

Überleben sogar im Weltall. Kochendes Wasser und radioaktive Strahlung? Alles kein Problem. Du kannst sie mit der Lupe auf Flechten oder Moosen finden

Regenwürmer

Die Architekten des Bodens.
Tipp: Leg einen aufgebrühten Bio-Teebeutel unter ein Holzbrett. Schon nach wenigen Minuten kannst du Regenwürmer beobachten.

Pseudoskorpione

Entdecken die Welt, als blinde Passagiere unter Käferflügen. Vergiften ihre Beute und zerreißen sie. Aber keine Sorge, für uns sind sie ungefährlich.

Bodenbakterien

Es gibt eine Milliarde mal mehr Bakterien im Boden als Sterne im Weltall. Das ist gut so. Je mehr Bakterienarten im Boden, desto besser gedeihen die Pflanzen.

Asseln

Sind Pflanzenfresser. Sorgen dafür, dass wir im Herbst nicht im Laub ertrinken. Sie sind die einzigen Krebse, die dauerhaft an Land leben.

Mykorrhizapilze

leben in Partnerschaften mit Pflanzen. Der Pilz gibt der Pflanze Nährstoffe. Im Gegenzug bekommt er Wasser und Energie. Ein perfekter Tauschhandel.

Collembola

Hüpfen manchmal in Blumentöpfen. Machen den Boden fruchtbarer, weil sie Pflanzenreste in Humus verwandeln. Schützen Ackerpflanzen vor Pilzbefall.

Welches Lebewesen ist dein Lieblingsunterweltler? Erstelle einen Post! #greenspoons, #slowfood, #bfn #biologischeviefalt #biodiversität

Was hat Boden mit Trinkwasser zu tun?

Betrachte das Bild. Vielleicht hast du schon eine Vermutung. Ein globales Problem erklärt in zwei Flaschen. Let’s go:

Filterexperiment

Du brauchst:

  • zwei durchsichtige Gefäße, z. B. leere Wasserflaschen
  • einen Krug/Gießkanne/Flasche mit Wasser
  • zwei Trichter (das kann auch ein selbstgebastelter Trichter sein)
  • dunkle, bewachsene Erde
  • trockene, graue, verdichtete Erde

Versuchsaufbau

In die beiden leeren Wasserflaschen wird jeweils ein Trichter gehängt. Befülle einen Trichter mit dunkler humusreicher Erde und den anderen mit verdichteter, trockener Erde.

Durchführung

Gieße jetzt Wasser in die beiden Trichter und schaue was passiert.

Ergebnis

Was du grade im Kleinformat gemacht hast, spielt sich bei jedem Regenguss auf dem Acker ab und zeigt: Gesunder Boden ist besser als jeder Kaffeefilter. Er nimmt Wasser auf, filtert es und schenkt uns sauberes Trinkwasser.

Leider sind unsere Böden häufig eher im schlechten Zustand.

Durch intensive Landwirtschaft wird der Boden weltweit in erschreckender Geschwindigkeit zerstört. Er verliert seine Filterkraft und unser Trinkwasser wird mit Ackergiften und Dünger verunreinigt.

Lösung?

Bio! Öko-Flächen können mehr als doppelt so viel Wasser aufnehmen und im Boden speichern, als konventionelle – Agroforstsysteme (siehe unten) verstärken dies noch.

Beobachte nach dem nächsten Regen mal die Landschaft.

Auf den Feldern, wo sich das Wasser großflächig staut, ist der Boden verdichtet (es sei denn du bist im Moor). Das kann bedeuten, dass es dem Bodenleben nicht gut geht oder zu schwere Maschinen eingesetzt werden.

Unsere Lebensgrundlage

Aber wie viel Fläche des Planeten steht uns eigentlich zur Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung?

Die Welt erklärt in einem Apfel

Nimm dir einen Apfel. Stell dir vor der Apfel wäre unser Planet Erde. Was glaubst du, wie groß ist der Teil der Erde auf dem wir Nahrungsmittel anbauen können?

Schneide den Apfel in vier gleichgroße Stücke.

Drei Stücke entsprechen den Ozeanen. Ein Viertel Apfel repräsentiert das Land. Lege die „Ozeane“ beiseite.

Halbiere das verbliebene Stück.

Eine Hälfte sind die Wüsten, Hochgebirge, Pole und Gletscher. Das sind Regionen auf denen keine Lebensmittel angebaut werden. Lege sie beseite.

Das bewohnbare Land

Mit dem anderen Stück hälst du nun das bewohnbare Land in der Hand auf dem acht Milliarden Menschen wohnen.

Schneide dieses Stückchen nochmal in vier Teile.

Drei Stückchen repräsentieren unsere Straßen und Siedlungen sowie weitere Gebiete auf denen keine Nahrung angebaut werden kann. Lege diese drei Stücke beiseite.

Schäle das verbliebene Stück.

Lege das Apfelstück weg und nimm nur die Schale. Dieses winzige Stück Erde ernährt uns. Auf ihm werden 90% unserer Lebensmittel angebaut.

Der Boden ist bedroht!

Essen, Holz, Kleidung, Städte – all das wächst aus dem Boden. Doch Fläche ist begrenzt und wie wir sie nutzen, hat Auswirkungen auf die Bodenfunktionen.

  • Landwirtschaft 50,5%
  • Wälder 29,8%
  • Siedlungen und Verkehr 14,5%
  • Seen, Flüsse, Kanäle und Co. 2,3%
  • Sonstiges 2,9%

Straßen und Siedlungen versiegeln immer mehr Boden. Aber auf Beton kann keine Nahrung produziert werden.
Schau dich um:

Wie viel Prozent deiner Umgebung sind versiegelt, d. h. asphaltiert, bebaut, betoniert?


Mache einen Screenshot von einem Luftbild deines Viertels. Drucke ihn aus und male alle Flächen grün, die unversiegelt sind. Sind es viele?

Medien

Slow Food Video

Quiz

Super! Du hast in der Erde gewühlt, bist dem Wasser gefolgt und hast die Wesen der Unterwelt erforscht. Jetzt weißt du, dass der Boden eine Schatzkiste ist.

Löse das Quiz und gehe ins nächste Level.

Quiz läd…